14.10.2022 🛫 09.50 Uhr 🛫 Flug von Frankfurt nach Wien
Als ich meine Reise nach Montenegro geplant hatte, ging es eben von Frankfurt aus nur über Wien.
Kurze Umsteigezeit von 45 Minuten … sehr sportliche Nummer für mich, da Montenegro nicht in der EU ist!
Also, raus aus dem Flieger, zur Sicherheits- und Passkontrolle bis zum Gate joggen und in letzter Minute eine Austrian Airlines Maschine nach Podgorica einsteigen!
Tief durchatmen und dann nach gut 90 Minuten Flugzeit: Ankunft in Podgorica.
Als ich das Mietauto in Empfang nahm, sagte mir der Mitarbeiter am Schalter ganz leicht und locker:
„Ach, Du bist doch Kroatin! Na, dann weißt Du ja, wie das bei UNS so läuft!“
Ich war um ehrlich zu sein ziemlich bestürzt, dass das Mietauto keine Kennzeichen hatte. Mein Kopfkino nahm ganz schön Fahrt auf: „Was, wenn die Polizei mich stoppt? Wenn irgendetwas ist?“
Doch ich konnte aus der Nummer nicht mehr raus und nahm die Situation gelassen auf. Warum mache ich mir über ungelegte Eier Gedanken? Das blockiert doch nur. Also stieg in den Skoda Kamiq ein und fuhr in Richtung Ulcinj, einer kleinen Stadt direkt am Meer.
Ich fuhr in Podgorica durch leichten Regen, bis ich auf den ersten Tunnel traf und staunte: durchweg feuchte Fahrbahn, die ganzen Kilometer lang. Später erfuhr ich von meiner Vermieterin in Utjeha, dass es zuvor tagelang durchgeregnet hatte.
Ich hatte mir für die ersten Tage in Utjeha eine schöne Ferienwohnung direkt am Meer ausgesucht. Gute 70 qm Wohnfläche, 2 Schlafzimmer, Küche und ein Wohnzimmer. Wirklich sehr schön und es hat meinen Geschmack wirklich gut getroffen. Oft braucht man kein großartiges Design und selbst das minimalistische Bad war supertoll: Decke in einem schönen mitternachtsblau gestrichen, weiße quadratische Fliesen und einige runde Objekte.
Ich hatte Glück mit meiner Vermieterin: Interior Designerin! Wir haben uns wunderbar unterhalten an dem ersten Abend. Auf kroatisch natürlich, doch sie spricht auch gut englisch.
Die Terrasse war schön angelegt mit einem Holzdeck und großen Betonfliesen im Bereich zwischen Garten und Eingangstor. Mein Auto durfte ich dann direkt vor dem Baum parken.
Wer ans Meer reist, sollte sich wirklich Mückenschutz mitnehmen. Nach dem vielen Regen wurde ich von einer riesigen Anzahl an Stechmücken freudig begrüßt. Die Vermieterin gab mir Moskito-Räucherspiralen und eine Mückenleuchte, so dass ich auch draussen auf der Terrasse sitzen konnte.
Diese Bucht „Utjeha Uvala Maslina“ ist wirklich schön, mit einem Kiesstrand und hat in der Sommersaison viele Badegäste. Direkt nebenan ist das Camp Utjeha, wo Du gut mit einem Wohnmobil einen Platz findest.
Bar ist eine der größeren Städte im Süden von Montenegro. Direkt am Meer. Ideal zum Einkaufen und auch zum Shoppen gibt es einige schöne Spots.
Im Oktober ist allerdings die Tourismus-Saison schon vorbei. Die Straßen sind relativ leer und es lässt sich gut mit dem Auto alles erreichen. Einige Restaurants hatten bereits zugemacht.
In Bar habe ich einige deutsche Auswanderer kennengelernt und musste feststellen, dass die deutsche Community hier in Bar und Umgebung sehr aktiv ist, inklusive Mittwochs-Stammtisch. Wenn Du nach Montenegro fahren möchtest und brauchst noch Tipps, melde Dich gerne über das Kontaktformular bei mir.
Bar ist einen Ausflug wert! Gute Parkmöglichkeiten hast Du direkt am Hafen: Altstadt, Restaurants und Shopping-Möglichkeiten sind sehr nah.
Eine etwas für Deutsche ungewöhnliche Sache: In Montenegro findest Du oft einen doppelten Kreisverkehr vor, so dass ich schon das ein oder andere Mal meine Ausfahrt verpasst hatte. Doch das gehört wohl dazu!
Ada Bojana … ein schöner ruhiger Fleck in Montenegro. Im südlichsten Süden und an der Grenze zu Albanien.
Was für eine wunderbare Ruhe! Der Fluss Buna trennt die nördliche Seite des Landes von der Ada Bojana und wird über eine einspurige Brücke befahren. Die Diskussion, wenn zwei Autos von beiden Seiten in der Mitte aufeinandertreffen, ist recht interessant. Wer fährt zurück und lässt den anderen vor?
Dieses Spektakel habe ich mir bei einem wunderbaren Mittagessen aus gefüllten Tintenfischen und Kartoffel-Mangold-Gemüse angeschaut, da empfehle ich die „Konoba Ada Bojana“.
Über die Brücke bin ich zu Fuß gelaufen, durch ein kleines sumpfiges Gebiet auf einer asphaltierten Strasse, bis ich dann am Sandstrand war. Ewig lang. Leider habe ich es nicht geschafft, bis ganz unten zum Zipfel zu laufen, um auf der gegenüberliegenden Seite den Strand auf der albanischen Seite zu sehen. So blieb mir nur der Blick auf das offene Meer und nach Italien.
In diesem Gebiet gibt es jede Menge Unterkünfte, so dass Du hier gut wohnen und auch Spaß am Meer haben kannst.
Stari Bar … Der Blick auf Bar ist einfach atemberaubend. Das uralte Städtchen liegt oberhalb von Bar und gute 5 km von Bar entfernt. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall: Von einheimischen Produkten bis zu den typischen Touri-Souvenirs sowie gutem Essen und einer gigantischen weiten Aussicht.
Das Essen war megalecker & ich empfehle die Konoba Bedem! Wir waren zu viert hier und haben uns dieses wunderbare Essen geteilt. Die streunenden Katzen und Hunde haben auch ihre Portion von uns bekommen.
Der Eintritt in die alte Festung ist kostenpflichtig und erst danach erschließt sich dieser wunderbare weite Blick über das Tal bis nach Bar hinunter. Der Blick auf die bergige Landschaft lohnt den Aufstieg. Ich schätze, dass Du mindestens einen halben Tag für die Tour einplanen solltest, inklusive Essen und das Auto wieder aus den engen Parklücken zu befreien.
Sveti Stefan … ein idyllischer Blick auf eine private Insel, die einer Hotelkette gehört. Exklusiv, luxuriös und für die Touristen nicht zu besuchen.
Der Zugang zur Insel ist über einen Damm möglich. Es waren allerdings im Oktober nur wenige Schwimmer am Strand zu sehen. Auf dem Damm begegnete ich einer älteren Frau, die mir ihren hausgebackenen Burek angeboten hat. Klar habe ich etwas gekauft, der mit Käse war einfach super. Die Variante mit Kirschen musste ich ausschlagen.
Auf einem kurzen Abschnitt kommst Du zur „Miločer Plaža“, die ebenfalls mit einem Kiesstrand recht leer war. Das gute ist, dass diese Buchten gut geschützt sind und kein großer Wellengang da ist. Es ist ein ruhiger Abschnitt, außerhalb der Sommersaison und ist auch sehr gut zum Abschalten und Runterzukommen.
Skadar See … was für ein schönes ruhiges Naturerlebnis. Pure Weite, pure Erholung!
Eine Tour zum Skadar See ist für mich persönlich ein MUSS! Die Boots-Touren werden von erfahrenen Guides auf kleinen Booten durchgeführt. Die Touren dauern gute 3 bis 4 Stunden und werden auch mit einem kleinen landestypischen Imbiss durchgeführt.
Die Natur ist atemberaubend: Wildvögel, Schilf, Gräser, Seerosen. Diese Weite ist mehr als beeindruckend. Auf einer Insel, gefühlt mitten im Nirgendwo, befindet sich ein orthodox geführtes Kloster und der Aufstieg von der Bootsanlegestelle nach oben wird mit diesem Blick über die Berge und den See belohnt.
Der Skadar See befindet sich zum großen Teil auf dem Gebiet von Montenegro, der andere Teil gehört zu Albanien. Die Fotos können wirklich nur einen Teil dieser grandiosen Vielfalt wiedergeben.